Am 31. August hatten Simone Gündüz und Michael Schütze vom Inländerstammtisch zu einer Vorführung des Films „Elifs Männer“ in das Haus brügge eingeladen. Knapp 60 Interessierte kamen und schauten sich den Film an, der von den Erfahrungen von drei Generationen türkischer Migranten in Deutschland aus der Sicht der Familie von Kazim Abaci, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, handelt.
Im Anschluss an die rund eineinhalbstündige Vorführung gab es eine fast einstündige, angeregte und von Schütze moderierte Diskussion mit Kazim Abaci und Markus Fiedler, dem Regisseur des Films. Dabei wurde die zentrale Thematik des Films erörtert, nämlich wie ist es türkischen Migranten der ersten Generation in Deutschland ergangen? Warum haben sie ihre Familie in der Türkei zurückgelassen und welche Konflikte sind daraus entstanden? Auch über die Darstellung teils sehr intimer innerfamiliärer Konflikte wurde gesprochen.
Fiedler wies auf die Schwierigkeiten unabhängiger Filmemacher hin, die kaum Förderung und wenig Möglichkeiten bekommen, Filme zu produzieren und zu zeigen. Auch das war ein Grund, warum „Elifs Männer“ über einen Zeitraum von sieben Jahren entstanden ist. Am Ende waren sich alle Diskutanten einig, dass der Film ebenso mutig wie gut gelungen ist. Nach der Diskussion gegen die Diskussionen im kleinen Kreis bei einem kleinen Imbiss weiter.
Eine sehr gelungene Veranstaltung, zu der der Inländerstammtisch nicht nur wegen der Thematik des Films eingeladen hatte, sondern auch, weil der Vater von Kazim Abaci in den 1960er Jahren aus der Türkei nach Bergedorf gekommen ist, zunächst bei einem Bauern in Curslack und dann in den KAP-Asbest-Werken gearbeitet hat. „Elifs Männer“ ist insofern auch ein „Bergedorf-Film“ und überdies ein sehr sehenswerter.